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KFW bestätigt: nur 2 Prozent Ausfallquote bei Gründungen

04.06.2019 - 

Der aktuelle KfW-Gründungsmonitor bestätigt, dass die Anzahl der Neugründungen im Vollerwerb im vergangenen Jahr wieder angestiegen ist, auf 255.000. Angestiegen ist in dieser Gruppe auch der Bedarf und die Höhe an externen Finanzmitteln, so das Ergebnis der Studie.

Ein Schwerpunkt des aktuellen Gründungsmonitors ist das Thema Lebensdauer von Neugründungen und Finanzierungschancen von Gründerinnen und Gründern.

Zunächst ist festzustellen, dass die Bestandsfestigkeit von Vollerwerbsgründungen nach drei Jahren bei 86 Prozent liegt – also deutlich höher als die vermeintlichen 30 Prozent, die nach drei Jahren wieder aufgeben würden.

Ursachen für die Beendigung der Geschäftstätigkeit
Ursachen für die Beendigung der Geschäftstätigkeit. Quelle: KfW Gründungsmonitor

Am häufigsten endet die Geschäftstätigkeit von Vollerwerbsgründungen aus persönlichen Gründen (32 Prozent) oder weil das Vorhaben befristet angelegt war (20 Prozent). Immerhin 18 Prozent haben die Unternehmenstätigkeit aufgegeben, weil sie ein besseres Jobangebot erhalten haben. Aber „nur ein kleiner Bruchteil der Beendigungen erfolgt aufgrund von Insolvenz“. Die Insolvenzquote nach drei Jahren liegt bei nur zwei Prozent.

„Abbruchquoten können daher nicht mit „Ausfallquoten“ gleichgesetzt werden“, so die Autoren des Gründungsmonitors. Denn ein Abbruch der Geschäftstätigkeit, ob durch ein besseres Jobangebot oder aus persönlichen Gründen, bedeutet keinesfalls, dass der Kapitaldienst nicht erfüllt worden wäre.

Finanzierungschancen für Gründer sinken weiter

Die Gründungsfinanzierung ist eine der Hauptursachen, woran Gründungsplanungen scheitern. Fast die Hälfte aller Gründer haben ihr Vorhaben aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten aufgegeben, „zuletzt mit 57 Prozent besonders viele. Damit ist auch die Barrierewirkung von Finanzierungsschwierigkeiten etwas stärker geworden.“

Die KfW muss konstatieren, dass trotz aller Maßnahmen, die die aktuelle Politik eingeleitet hat, Finanzierungschwierigkeiten das größte Gründungshemmnis darstellen und die Schwierigkeiten für Gründungsvorhaben eher wachsen. „So fehlen Gründern tendenziell vertrauensbildende und risikominimierende Elemente wie eine Unternehmenshistorie oder Sicherheiten.“ Hinzu kommt, dass die Vergabe kleinvolumiger Kredite für die Finanzinstitute aufgrund hoher Fixkosten unattraktiv ist. Der Aufwand sei für Banken beträchtlich.

Aber auch Gründer, die ihre Vorhaben in die Tat umgesetzt haben, beklagen, dass das der Aufwand für eine Finanzierung sowie das finanzielle Risiko und der Aufwand sehr hoch sind.

Ein weiterer Faktor der Unsicherheit, so die Aussagen der Gründer, ist die Bewertung der Geschäftsidee und natürlich die Angst vor dem Scheitern und dem damit verbundenen sozialen Abstieg und entsprechenden Kosten.

Um das Gründungsgeschehen in Deutschland zu stärken, benötigen Gründerinnen und Gründer Planungssicherheit – Planungssicherheit sowohl in Bezug auf die Bewertung ihrer Geschäftsidee, als auch der nachhaltigen Finanzierung. Das reduziert Ängste, fördert das Unternehmertum und sichert weitere Arbeitsplätze. Finanzierungspartner benötigen Instrumente zur Bewertung der Geschäftskonzepte sowie zur Risikominimierung. Eine Lösung ist die Integration der Gründungspartner sowie die Organisation der Prozesse – von der Beratung und Begleitung, zur Risikoabwehr und Finanzierung – in einem digitalen Ökosystem wie beispielsweise smartaxxess.

Weitere Informationen zum KfW-Gründungsmonitor finden Sie hier.