Zu einer „mehrfachen Premiere“ begrüßte ver.di-Geschäftsführer Heinrich Birner die rund 90 Teilnehmer des Workshops „Verhandlungstango – Schritt für Schritt zu mehr Erfolg“, der am 20. Mai im Rahmen der Muc Digital im Gewerkschaftshaus in München stattfand.
Kimich und Ruth
Schöllhammer
Mit dem Workshop der Coaching-Expertin Claudia Kimich startete zum einen die Kooperation von ver.di mit dem Deutschen Gründerverband. „ver.di vertritt auch die Interessen der Solo-Selbstständigen. Das wollen wir durch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gründerverband noch stärker ins Bewusstsein rücken“, erklärte Birner. „Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt und gerade in der Digitalbranche machen sich immer mehr Berufstätige selbstständig. Wir wollen Freiberufler zukünftig noch besser unterstützen und entwickeln gemeinsam weitere Angebote und Services.“
Eines davon stellte Ruth Schöllhammer, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Gründerverbands e.V., an diesem Abend erstmals vor: die neu entwickelte digitale Plattform netzworx.org. Sie soll ein Forum für Gründerinnen und Gründer, Jungunternehmer und Selbstständige zum Netzwerken sein, aber auch ganz praktische Hilfen wie Trainings anbieten. So gibt es auf der Plattform beispielsweise ein Tool, mit dem Interessenten selbst überprüfen können, ob sie die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Gründer bzw. Gründerin erfüllen. „Die Idee ist, hier eine lebendige Community zu erschaffen, die Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe ermöglicht“, so Schöllhammer.
Ganz konkrete Tipps bekamen die Teilnehmer im Anschluss beim Workshop von Verhandlungsexpertin Claudia Kimich an die Hand. „Verhandlungstango“ nennt sie ihren Workshop, weil es viele Parallelen beim Tanzen und Verhandeln gibt. In beiden Fällen braucht man einen Partner, der einen versteht und seinen Anteil zum Gelingen beiträgt. In einer Gruppenarbeit gab es gleich zu Beginn den ersten Praxistest. Anschließend gab Claudia Kimich in ihrem witzigen und provokativen Vortrag, in dem sich so mancher selbst wieder erkannte, praktische Beispiele wie man Honorare verhandelt und dabei Haltung bewahrt. Denn Inhalte spielen bei Honorar- oder Preisverhandlungen laut Kimich nur eine Rolle von 20 bis 30 Prozent.
Die anderen Verhandlungsaspekte verteilen sich auf die Macht- und Beziehungsebene. Im Folgenden erklärte sie die verschiedenen Verhandlungstypen und wie man sich am Besten darauf einstellt. Das A und O sei hier schon vor der Verhandlung die richtige Beziehung aufzubauen. Mit kurzweiligen Anekdoten und vielen praktischen Handlungsanweisungen belebte die Diplom Informatikerin ihren Vortrag, bei dem sie die Workshop-Teilnehmer immer mit einbezog. Diese nahmen neben vielen Tipps die wichtige Erkenntnis mit, dass auch Verhandeln geübt werden muss. Ausführliches Netzwerken am Buffet rundete den Abend ab.